Unsere zwischenmenschliche Kommunikation - und damit unser Leben - wäre um vieles einfacher, wenn wir einander wenigstens mit wirklichem Respekt und tatsächlicher Wertschätzung begegnen würden. Auch die interkulturelle Kommunikation wäre leichter, wenn wir alle aus einem wohlwollenden Herzen heraus miteinander kommunizieren würden. Dann würden wir nicht so sehr auf Konventionen und Regeln beharren müssen und könnten mit vermeintlichen Fehlern nachsichtiger umgehen. Neben kulturell unterschiedlichen Gesten und sozialen Gewohnheiten vereint uns alle als Menschen, dass wir im Allgemeinen recht kämpferisch unterwegs sind und eher gegeneinander als miteinander leben. Immer mehr Menschen wollen so aber nicht mehr leben.
Wir müssen es auch nicht. Wir dürfen nur nicht erwarten, dass die anderen sich plötzlich anders verhalten. Wir alle und so auch jeder Einzelne von uns sind von bestimmten Verhaltensmustern geprägt. Eben jene, mit denen wir einander das Leben schwer machen. Wenn wir den Mut haben, unser eigenes Verhalten unter die Lupe zu nehmen, erkennen wir, was wir selbst zum Unfrieden beitragen. Wenn wir bereit dazu sind, können wir unsere gesellschaftlich erlernten Verhaltensweisen verlernen und neue, friedlichere lernen.
Gundula D. Schielicke beschreibt in ihrem Buch den Weg, den sie selbst gegangen ist, um unser Leben im Kampf und Stress zu verlassen. Sie schildert ebenso die Gründe, die sie sieht, warum wir Menschen uns so verhalten, wie wir uns verhalten. Dieses Verständnis erleichtert unseren Weg der Veränderung, der Transformation. Es nimmt uns die Last, mit der wir einander sonst unsere Weiterentwicklung verhindern: Wir sind nicht wirklich schuld an unserem Verhalten. Es ist unsere menschliche Prägung, die sich entwickelt hat. Weil wir bislang nicht viel darüber nachgedacht haben, wie wir miteinander umgehen. Wir beginnen, es jetzt zu tun. Das kann der Beginn einer wunderbaren Freundschaft sein - zunächst zu uns selbst und dann auch zu unseren Mitmenschen.