Nach einigen Lexika untergegangener und bedrohter Wörter ist im IUDICIUM Verlag 2016 das Lexikon des Halbvergessenen erschienen. Gemeint ist, so steht es auch im Untertitel, ein Wörterbuch einer vergehenden Umgangssprache. Der Autor, Norbert R. Adami, ist Bibliothekar und Lehrbeauftragter an verschiedenen deutschen Universitäten mit Schwerpunkten Altgermanistik und Religionswissenschaften Süd- und Ostasiens.
In seinen Vorbemerkungen im vorliegenden Lexikon schreibt er, dass der Anlass einer solchen Wörtersammlung die Erinnerung an die Erzählungen seiner Großeltern und anderen Verwandten war. Ursprünglich sollte das Lexikon eigentlich „Opas Sprache“ heißen.
So liegt eine sehr persönliche Sammlung von Wörtern und Wendungen der deutschen Umgangssprache vor, die ihre Beschränkung findet in der sprachlichen Ausdrucksweise (Allgemein- bzw. Umgangssprache), in der Region, in denen sie (die Wörter) gesprochen wurden und werden und in der der Autor aufgewachsen ist (Ruhrgebiet und Westfalen) und letztlich die subjektive Wahl der Einträge (unterstützt auch durch Verzeichnisse von Sprichwörtern, Redensarten und Dialektwörterbüchern).
Wiewohl der Autor in den Vorbemerkungen hinweist, dass es um Wörter geht, … die heute weitgehend aus dem alltäglichen Gebrauch verschwunden bzw. auf dem besten Weg dahin sind …“, ist der Hinweis nötig, dass es sich zum großen Teil nicht um aufgelistete Einzelwörter, sondern Wörter in besonderen Kontexten (Sprichwörter, Schimpfwörter, Zitate, Redensarten, Kinderverse) handelt. Ein großer Wert des Lexikons liegt in den vom Autor beigefügten Erläuterungen der Einträge in Form von Synonymen, Beispielen, Definitionen, persönlichen Erklärungen.
Die „Vorbemerkung“ zum Buch vom Autor ist nicht nur ein Überblick zum Inhalt, sondern setzt sich auch mit seiner Meinung zu Problemen der Wortgeschichte auseinander. Schließlich soll auf einen aussagestarken Einband des Lexikons hingewiesen werden.