In seiner Studie geht der Autor das Thema Funktionaler Analphabetismus/Literalität in zwei großen Komplexen an: Theoretische Bestimmungen und Empirische Bestimmungen. Im ersten Teil widmet er sich u.a. den Definitionen der Termini Alphabetismus, funktionaler Analphabetismus und Literalität, wobei er den Begriffen Literalaität und damit auch Illiteralität eine starke Hinwendung zu "bildungspolitischen und bildungstheoretischen Zusammenhängen“ (s. Seite 24) zuschreibt, in denen auch soziale Komponenten eine nicht zu unterschätzende Rolle spielen.
Im wesentlich komplexeren Bereich der Empirischen Bestimmungen gibt es drei Unterpunkte: qualitative, quantitative und legitimatorische Aspekte. Zu verweisen ist hierbei auf Erhebungen, aus denen hervorgeht, dass viele funktionale Analphabeten in ihrem alltäglichen Leben und ebenso auch im Beruf trotz mangelhafter schriftsprachlicher Kompetenz wenige Probleme haben.
Im die Publikation beendenden „Ausblick“ wirft der Verfasser eine Reihe von Fragen zu weiteren wissenschaftlichen Studien und empirischen Bestimmungen von Problemkreisen des Analphabetismus auf, die immer auch darauf hinauslaufen, wie Menschen mit Schriftsprachdefiziten befähigt werden, diese zu überwinden und damit am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können. Die einzelnen Kapitel werden durch Aufgaben, benannt „Zur Reflexion“, abgeschlossen, die zu argumentativer Diskussion anregen.