Klappe zu, Affe tot – Woher unsere Redewendungen kommen

Es gibt eine Vielzahl von Publikationen zur Herkunft der deutschen Redewendungen. Die vorliegende ist aus Anfragen von Hörern des norddeutschen Rundfunksenders „radio ffn“ entstanden. Die 200 häufigsten, dessen Herkunft der Redakteur, Dr. Wort, der eigentlich Jochen Krause heißt, recherchiert hat, sind in dem kleinen Buch zusammengefasst. Vorangestellt ist die kurze Erläuterung, dass viele alltägliche Redewendungen auf den Soziolekt „Rotwelsch“ (eine Gruppensprache des fahrenden Volkes im Mittelalter) und auf die jiddische Sprache zurückzuführen sind.
Stellvertretend für die alphabetisch geordneten Redewendungen soll aus der Rubrik „A“ die Erläuterung“ der Redewendung „Die Arschkarte ziehen“ zitiert werden:
"Die Redewendung kommt aus dem Fußball, und zwar aus der Zeit. als die Spiele im Fernsehen noch in Schwarz-Weiß übertragen wurden. Weil die Fernsehzuschauer nicht unterscheiden konnten, ob der Schiedsrichter einem Spieler die gelbe Karte für eine Verwarnung oder die rote Karte für einen Platzverweis zeigte, hat er die beiden Karten in unterschiedlichen Taschen aufbewahrt.
Wenn er die Karte aus seiner Brusttasche gegriffen hat, gab es Gelb. Wenn er aber in die Gesäßtasche gegriffen hat, war er dabei, die rote Karte zu zücken, um einen Spieler vom Platz zu stellen, dann hatte er für ihn die Arschkarte gezogen.“

Autor(en): 
Dr. Wort
Verlag: 
Rowohlt Taschenbuch Verlag, Rowohlt Verlag GmbH, Reinbeck bei Hamburg
Erscheinungsjahr: 
2010
Herausgeber: 
Rowohlt Taschenbuch Verlag, Rowohlt Verlag GmbH, Reinbeck bei Hamburg
ISBN: 
978 3 499 62632 6