Der Band 37 des Jahrbuches ist in seinem Hauptteil den Wortarten im Kontrast gewidmet, also Sprachen, ausgehend vom Deutschen, auf der Ebene der Wortarten zu vergleichen. Vergleichssprachen sind in vier Artikeln das Englische, das Türkische, Albanische und die Bantusprachen Ostafrikas.
Für die Kurzbesprechung an dieser Stelle ist zunächst der Artikel der Autorin Inci Dirim („Deutsch als Zweitsprache. Zur migrationswissenschaftlichen Positionierung des neu gegründeten Arbeits- und Forschungsgebiets an der Universität Wien“) ausgewählt worden, in dem das Phänomen ethnolektaler Formen der deutschen Sprache neben der zu lernenden Sprache Deutsch (hier in Österreich) nachgegangen wird. In Auswertung empirischer Studien zur Aneignung der deutschen Sprache durch österreichische Migranten kommt die Autorin zu dem Schluss, dass der Gebrauch von Ethnolekten oder Mischsprachen durchaus seinen Platz in der näheren sozialräumlichen Umgebung der Migranten haben sollte.
Ludwig M. Eichinger beschäftigt sich in seinem Artikel „Wortarten in einer Grammatik des Deutschen im europäischen Vergleich“ am Beispiel der Wortarten Substantiv, Verb und Adjektiv mit Klassifizierungsmustern der alten Sprachen Griechisch und Latein, die ihren Eingang in viele westeuropäische Sprachen gefunden haben. Diese Gemeinsamkeiten sollten Ausgangspunkt für neue Beschreibungen der Wortarten sein, in denen sich ihre mehr funktionale Charakteristik wiederfinden sollte.
Im Beitrag „Didaktik der Wortarten: Deutsch als Fremdsprache“ von Ludger Hoffmann und Kerstin Leimbrink wird diese Thematik noch einmal aufgenommen und eine kritische Einschätzung der Wortarten-Vermittlung in aktuellen DaF-Lehrwerken gegeben. Als Fazit der Untersuchung der Wortartendarstellung in Lehrwerken werden 10 Anforderungen gestellt.
Neben diesen drei Beiträgen beschäftigen sich weitere 10 mit dem Hauptthema des Bandes. Wie immer gibt es auch die Bereiche Berichte, Jahresbibliographie, Dokumentation und Rezensionen.