1992 wurde in Lauchhammer in der Lausitz eine Braunkohlenfabrik zur Herstellung von Koks gebaut. 2002 wurde diese Kokerei außer Dienst gestellt und rückgebaut. Geblieben sind die Biotürme als technische Erinnerung an einen der Hauptindustriezweige der Lausitz: die Energiegewinnung durch den Abbau und die Veredelung von Braunkohle. Und sie sind geblieben als Mahnmal für den behutsamen Umgang mit der fossilen Energie als Teil unserer Lebenswelt. Heute sind die Biotürme ein Industriemuseeum und dienen gleichzeig als beeindruckende Kulisse für Kulturveranstaltungen verschiedenster Art.
Wozu Biotürme? Sie dienten der Klärung von industriellen Abwässern, die bei der Verarbeitung von Braunkohle entstanden. Ihre Aufgabe war es, verschmutzes Wasser mit Hilfe von Bakterien zu reinigen. Zur damaligen Zeit war das ein innovatives Novum in der Technologie der Kohleveredelung. Noch heute beeindrucken die Biotürme in ihren monumentalen architektonischen Ausmaßen die Besucher und erinnern an mittelalterliche Burgen. Sie lassen die gewaltigen Dimensionen der ehemaligen Kokerei erkennen.
Ein Besuch der Biotürme lohnt sich immer!
Prof. Dr. Ulrich Esser